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1. Alte Geschichte - S. 16

1886 - Berlin : Hofmann
16 Erster Teil. Das Altertum. durch die Gemeinsamkeit der Grundbestandteile ihrer Sprachen. Alle indogermanischen Völker haben zur Bezeichnung der wichtigsten und ersten Thätigkeiten und Begriffe in Familienleben und Religion dieselben Benennungen. Das dem Urvolke der Zeit und der Entwicklung nach am nächsten stehende Volk der Arier sind die Inder. Sie waren aus den Ursitzen in das Gebiet des oberen Indus (Pendschab) gezogen und verbreiteten sich im Kampfe mit der, wahrscheinlich schwarzen, Urbevölkerung in das Gangesthal und über ganz Vorderindien bis Ceylon. Von diesen Kämpfen legen Zeugnis ab die beiden großen Heldengedichte Mahabharata und Ramljana. In den Gangesländern entwickelte sich zuerst der nachher herrschend gewordene indische Volkscharakter: Neigung zu unthätigem Grübeln und Brüten, Überwiegen der Phantasie über den Verstand, phantastisch-religiöse Schwärmerei. Ursprünglich, im Jndnslande, lebten die Inder als thätige, einfache Ackerbauer und Hirten, ihre Religion war ein Naturdienst (Indra, Gott des Himmels; Agni, Gott des Feuers); obenan stand Varnna, der Ordner des All). Im Gangesthale wurde Lebeu und Sitte verändert. Die Erhaltung des Lebens erforderte hier keine oder nur geringe Arbeit mehr, daher Erschlaffung und Üppigkeit. Sonderung in vier^starrleschiedene Kasten; aus dem arischen Stamme: Brahm an as, Priester, Kschatrijas, Krieger, aus denen die Könige genommen wurden, Vaiyjas, Grundbesitzer, Kaufleute, Gewerbtreibende; aus den eingebornen Stämmen: Sudras, Tagelöhner, Sklaven. Außerdem gab es noch Menschen, die man als unreine den Tieren gleichstellte, Parias genannt. — An die Stelle der alten Naturgötter trat Brahma, der alles durchdringende und beseelende Geist, dem später Wischnu, der Erhalter, das Gute, und Siwa, der Zerstörer, das Böse, an die Seite trat. Die Priester bildeten eine tiefsinnige Lehre von dem Fortleben der Seele, von der Seelenwanderuug, von der Sünde und ihrer Erlösung aus. Auch die Staatsordnung lag in den Händen der Priester. 600 Etwa um das Jahr 600 v. Chr. erfuhr die indische Religion eine Umbildung durch Buddha; er lehrte, daß der Mensch durch Tugend, Entsagung und Geduld zur ewigen Seligkeit kommen kann ohne Rücksicht auf die Kaste, welcher er zugehört. Darin und auch in manchen einzelnen Lehren dem Christentums ähnlich, eignete sich der Buddhismus zur allgemeinen Religion und breitete sich allmählich über ganz Ostasien aus, wo er noch heute herrscht.

2. Alte Geschichte - S. 32

1886 - Berlin : Hofmann
32 Erster Teil. Das Altertum. Sohn, H i p p i a s, vertrieben. Nun wurde die Verfassung des Solon 510 weiter ausgebildet durch Klisthenes (ca. 510), besonders auch die Übermacht einer einzigen Person im Staate unmöglich gemacht durch Einrichtung des Scherbengerichtes, Ostradsmus, vermittelst dessen jedermann rechtmäßig ohne Unehre oder Vermögensverlust auf zehn Jahre verbannt werden konnte. Ein ungemeiner Freiheits- und Vaterlandstrieb zeichnete die Griechen ans, und je besser die Einrichtungen waren, desto größer war die Kraft und der Wunsch, dieselben vor fremder Gewalt zu schirmen. Zu letzterem sollten sie bald gezwungen werden durch die Perser kriege. § 14. Kunst und Wissenschaft. Schon in dieser Periode entwickelte sich das geistige Leben der Griechen auf den verschiedensten Gebieten zu einer hohen Stufe. Im allgemeinen hat man aber festzuhalten, daß der Zeit nach in dieser Hinsicht die Kolonien an der kleinasiatischen Küste und auf den Inseln des Ägäischen Meeres dem Mutterlande vorangingen. Die Baukunst erfuhr früh in den Tempelbauten Ausübung und Entwicklung: man hat in dieser Periode vor allem zwei, von einander unterschiedene Bauarten zu beachten. 1. Die dorische Bauart trug den Stempel der Einfachheit und Strenge, die Santen, wie die übrigen Teile des Tempels waren wenig geschmückt. 2. Die ionische Bauart ging über das bloß Zweckmäßige hinaus und trat durch schlanke, weniger verjüngte Säulen, reichere Kapitale, verzierte Balkenköpfe und Giebelfelder (Triglyphen und Metopen) in das Gebiet heiterer Anmut über. (Anmerkung. Aus der frühesten und frühen Baukunst, vor der Einwanderung der Dorier, ist wenig erhalten; indessen sieht man z. B. au dem Schatzhaus des Atreus in Mykenä den vorzugsweise ans das Solide, Feste gerichteten, der anmutigen Schönheit noch fernstehenden Sinn der ältesten Bewohner Griechenlands. — Einige wichtige Tempelbauten aus unserer Periode sind der Heratempel in Samos, der Dianatempel zu Ephesus.) Die Bildhauerkunst stand noch in ihren Anfängen. Ursprünglich gab man den Steinen, aus welchen man Götterbilder schaffen wollte, nur eine in den allgemeinen Umrissen menschenähnliche Gestalt; noch waren die Arme eng an den Körper geschmiegt, ja noch nicht einmal durch einen Zwischenraum von dem-

3. Alte Geschichte - S. 61

1886 - Berlin : Hofmann
§ 24. Die Diadochen. Der Hellenismus. 61 a) die Zertrümmerung des Perserreiches und der dadurch ermöglichte friedliche Verkehr mit dem Morgenlande; b) die Ausbreitung der griechischen Kultur über den ganzen Orient und die Nordostküste des Mittelländischen Meeres (Mittelpunkt derselben, des „Hellenismus", wird Alexandria). § 24. Die Diadochen. Der Hellenismus. Nach dem Tode Alexanders konnte die Einheit des gewaltigen Reiches nicht aufrecht erhalten werden. Nachdem ein dahin gehender Versuch des P e r d i k k as an dem Widerstande der übrigen makedonischen Feldherren (Diadochen) gescheitert war, löste sich das Reich in einzelne Königreiche auf. Die wichtigsten derselben sind: 1. Makedonien, unter den Nachkommen des Antigonus; 2. Ägypten, unter den Ptolemäern, 3. Syrien, unter den Sekunden.' Dazu trat etwas später: 4. Pergamon (in Kleinasien) unter den Attaliden. Griechenland machte vergebliche Versuche sich .von makedonischem Einfluß frei zu halten. Die innere Uneinigkeit verhinderte es. Selbst der ätolisch e und der vielverheißende achäische Bund brachten keine Einigung zustande, und edle patriotische Männer wie Ar atu s und Ph ilopömen, „der letzte Hellene", vermochten das allgemeine Verderben nicht auszuhalten. Endlich erlag Griechenland der alles beherrschenden Macht der Römer, welche es nach der Eroberung von Korinth 146 v. Chr. (vgl. § 35) unter I4l> dem Namen Achaja der römischen Provinz Mazedonien einfügten. Auch die übrigen Staaten fielen den Römern zu. In ihnen aber fand unter kunstsinnigen Herrschern noch eine schöne Nachblüte der griechischen Kultur statt, die sich in die Zeiten des römischen Einflusses fortsetzte. Freilich fehlte es in dieser Zeit an wirklich schöpferischen, selbständigen Geistern, welche in der Poesie und Philosophie Großes geleistet hätten, dafür blühte aber das gelehrte wissenschaftliche Studium (der Sammelfleiß) und, in den Künsten, eine oft sehr glückliche Nachahmung. Man nennt diese ganze Kultur die hellenistische oder auch, nach ihrem Hauptbrennpunkt Alexandrien, die a lexandrinische. In Ägypten, das nun das Hauptverkehrsland des Altertums wurde, standen Handel, Gewerbe, Wissenschaft unter den drei ersten

4. Alte Geschichte - S. 66

1886 - Berlin : Hofmann
66 Erster Teil. Das Altertum. gehörigen Insel Sizilien. Außer kleineren Küsteninseln rechnet man zu Italien auch noch Corsica und Sardinien. Durch die ganze Halbinsel zieht sich das Gebirge des Apennin, anfangend bei den Westalpen und endend in der bruttischen Halbinsel. Norditalien (die lombardische Tiefebene) war im Altertum bewohnt von Galliern und hieß daher auch Gallia cisalpina (im Gegensatz zu der jenseits der Westalpen gelegenen Gallia transalpina). Die Hauptflüsse von Norditalien sind der Padns (jetzt Po) und der Athesis (jetzt Etsch); an Städten merke man sich Mediolanmn (Mailand), Verona, Patavium (Padua) Bo-nonia (Bologna). — Mittelitalien zerfiel in mehrere, von verschiedenen Völkerschaften bewohnte Landschaften: 1. Etrurien, bewohnt von einem Volke, das in Abstammung und Sprache mit keinem andern eine nähere Verwandtschaft zeigt. Frühzeitig blühte hier eine eigenartige Kultur (Baukunst, Skulptur, etruskische Vasenmalerei). 2. Umbrien und Picennm. 3. Latium, durchflossen vom Tiber, an dem Rom gegründet wurde. 4. Campanien, ein fruchtbares Land von großer Naturfchönheit (Neapel, Bäder von Bajä). 5. S ab in um. 6. Samnium, ein Bergland mit freiheitsliebender, einfacher Bevölkerung. — Unteritalien, das wegen der hauptsächlich griechischen Bevölkerung auch wohl Großgriechenland genannt wurde, zerfiel in: 1. Lnkanien, 2. Brnttien, 3. Apulien, 4. Calabrien. Von den griechischen Handelsstädten ist hauptsächlich zu merken Tarent, sowie in Sizilien Syrakus. Während Griechenland durch die reiche Küstenentwickelung und durch die vielen den Verkehr befördernden Inseln hauptsächlich nach Osten ausschaute, war die Ostküste Italiens Hafenamt und sowohl darum, als auch weil der Apennin nahe an sie herantritt, weniger zum Verkehr geeignet als die Westküste, so daß also Italien nach Westen schaute. Aber gleichwohl war nach der Beschaffenheit feines Landes (gutes Weide- und Ackerland) der Bewohner von Mittelitalien nicht sowohl auf den Handel angewiesen als auf Ackerbau, Viehzucht u. dgl. an der Scholle haftende Thätigkeiten. Daraus erklärt sich auch der von dem griechischen verschiedene Charakter des Mittelitalikers (Römers): beim Griechen Beweglichkeit, Veränderungssucht, schnelle, phantasievolle Auffassung, beim Italiker Bedächtigkeit, Festhalten am Alten, hohe Achtung vor gesetzlichen Einrichtungen, Gleichmäßigkeit der Gesinnung. Während im Griechentums die Ideen des Schöne n und des

5. Alte Geschichte - S. 84

1886 - Berlin : Hofmann
84 Erster Teil. Das Altertum. licher Art) das Kapital ansammelte. Sie kauften auch Grund und Boden auf (Latifundienwirtschaft), so daß 2. der kleine Mann, der Bauer, was immer und überall für die Staaten gefährlich ist, von der Grundansässigkeit, von der Scholle verdrängt wurde und entweder um kargen Lohn arbeiten mußte, oder sich in die großen Städte (besonders Rom) zog, wo er von den zu politischen Zwecken gegebenen Spenden der Reichen lebte. — Dazu kam, auch als Folge des Reichtums, in den oberen Schichten des Volkes 3. ein großer Hang zu luxuriösem Wohlleben. Der alte gute einfache Sinn erstarb, trotz der Versuche, welche z. B. der sittenstrenge Cato (ca. 150 v. Chr.) zu seiner Erhaltung machte. Ausländische ausschweifende Götterverehrung verdrängte den ernsten einheimischen Glauben. Aberglauben machte sich vielfach geltend. § 39. Die Gracchen. Die Geschichte der ganzen folgenden Periode ist von dem Gegensatz zwischen Arm und Reich bedingt und beeinflußt. Die ersten Versuche eines Ausgleiches machte (133) der Volkstribun Tiberius Sempronius Gracchus, ein Mann von unbescholtenem Charakter und edlem Mitgefühl für die Not des Volkes. Er sah das Mittel zur Rettung in der Zuteilung von kleinen Ackergütern an die Besitzlosen. Zu dem Ende erneuerte er (mit einer maßvollen Änderung) das licinische Ackergesetz. Er setzte es auch durch, freilich nur indem er den Verfassungsbruch beging, seinen widersprechenden Kollegen Oktavins vom Volke absetzen zu lassen. Durch diese That ward das Auftreten des Gracchus zur Revolution. Um die Ausführung des Gesetzes zu sichern, wollte sich (auch gegen die Verfassung) Gracchus zum zweiten Male zum Tribun wählen lassen, wurde aber vorher von den Anhängern der erbitterten Senats- und Aristokratenpartei auf dem Kapitol erschlagen. — Die unerfüllt gebliebene Aufgabe des Tiberius nahm in größerem Umfange nach zehn Jahren fein Bruder Cajus Gracchus wieder auf. Zwei Jahre nacheinander Volkstribuu, schlug dieser hochbegabte, weitfchaueude Mann eine Reihe von Gesetzen vor, die, in der von ihm geplanten Weise durchgeführt, eine gänzliche Umgestaltung des Staatswesens hervorgerufen haben würden. Nachdem er zunächst das niedere Volk durch Anträge auf großartige Ge-

6. Alte Geschichte - S. 29

1886 - Berlin : Hofmann
§ 12. Lykurg, der Gesetzgeber Spartas. 29 zusarnmenthaten. Am umfangreichsten waren der Bund um Delphi und der Bund um Anthela. Andere politische Einigungsmittel waren die Symmachien (Kriegsbündnisse) re. § 12. Lykurg, der Gesetzgeber Spartas. Zwischen den Bergen Taygetos und Parnon, im Thale des Eurotas, lag Sparta, die Hauptstadt der dorischen Lakedämonier. Zwei Zweige der Herakliden, die Agiaden und Eurypontiden, waren im Besitz der Königsherrschaft. Da aber die beiden Geschlechter sich die Herrschaft gegenseitig streitig machten, so riß Parteiung ein und die dadurch herbeigeführte Entartung des Volkes bedrohte den Bestand des Staates. Da faßte Lyknrgos den Plan, durch weise Gesetze und Staatseinrichtungen die Zukuuft des Gemeinwesens sicher zu stellen. Nachdem er auf Reisen (besonders in Kreta) die Einrichtungen fremder und auch stammverwandter Völker studiert, gab er nach der Rückkehr ca. 820 die lyknrgische 820 Verfassung. Das Land wurde in gerechter Weise verteilt. Die gesamte Einwohnerschaft wurde nach ihrer Abkunft drei Klassen zugewiesen: a) Spartiaten, der Adel, die eingewanderten Dorier, , b) Lakedämonier oder Periöken, Abkömmlinge der eingebornen Achäer, c) Heloten, Sklaven und Hörige. — Die größte Macht im Staate hatte die Gerusia, Rat der Alten (Geronten), dreißig an der Zahl, einschließlich der mit demselben tagenden Könige. Die beiden letzteren wurden in ihrem Einfluß sehr beschränkt und regierten nebeneinander. Später trat die Behörde der fünf Ephoren hervor, mächtiger noch als Könige und Rat. Das wichtigste aber in der lykurgischeu Verfassung war die Fürsorge für die Hebung des Sittenzustandes und des Patriotismus. Dazu diente: a) Die Erziehung der Spartiaten. Sie follte eine körperlich und sittlich starke Jugend heranbilden. Mut, Entschlossenheit, Selbstüberwindung waren die angesehensten Tugenden. Dieselben sollten aber durch eine ausschließlich körperliche und militärische Ausbildung erreicht werden; wissenschaftlicher Unterricht fehlte. Abhärtung gegen Witterungsunbill wie gegen Schmerzen. Jährliche Geißelung im Tempel der Artemis. Vom 7. bis zum 20. Jahre dauerte die Erziehung, an der die Familie keinen Anteil hatte; der Staat forderte den ganzen Menschen, daher wohnten und übten die Knaben in festgeschlossenen Abteilungen gemeinschaftlich unter vom Staate gefetzten Lehrern (Paidonomen). — In ähnlicher Weise nur

7. Alte Geschichte - S. 98

1886 - Berlin : Hofmann
98 Erster Teil. Das Altertum. Prosaiker: 1. Cicero (Marcus Tullius) großer Redner. „Catilinarische Reden". „Philippika". Auch philosophische Schriften: Tuskulanische Abhandlungen. — Für die Zeitgeschichte wichtig seine Briefe. 2. Titus Livius: Römische Geschichte. 3. Sallustius: Geschichte der katilinarischen Verschwörung und des jugurthinischen Krieges. 4. Julius Cäsar. „Commentarien" über den gallischen Krieg. 5. Cornelius Tacitus, größter Geschichtschreiber der Römer. „Annalen", „Historien", „Germania". Iii. Periode. Iie Zeit der Kaiser. 31 #. Chr. — 476 n. Chr. § 49. Das Christentum. Obgleich in der Kaiserzeit die alten Tugenden der Römer, Freiheitsliebe, Tapferkeit, Ehrenhaftigkeit, freiwillige Achtung vor den Gesetzen, immer seltener wurden, obgleich an vielen Orten, zumal in Rom selbst, eine erschreckende Sittenverwilderung einriß, so ist doch diese Zeit durchaus nicht bloß eine Zeit des Verfalles. Der Wohlstand verbreitete sich.in weite Kreise, und in der Ruhe eines selten erschütterten Friedens gediehen manche Ansätze einer höheren Bildung, die beispielsweise in Italien sogar durch die Völkerwanderung nie ganz zerstört werden konnte. Fast die ganze damals bekannte Welt stand unter der römischen Herrschaft; Sprache, Bildung, öffentliche Einrichtungen knüpften ein Band zwischen den entferntesten und verschiedensten Völkern. Diese Umstände ermöglichten die Ausbreitung der neuen Religion, die unter der Regierung des ersten Kaisers, Augustus, in Palästina durch Jesus Christus von Nazareth gestiftet wurde. Dem Suchen der Völker nach einer den Bedürfnissen der menschlichen Natur völlig entsprechenden Religion kam, da die Zeit erfüllt war, der Herr entgegen durch die Sendung Jesu Christi, in dessen Person die göttliche Seite der Menschennatur verkörpert wurde. Selbst ohne Sünde, erleuchtet unmittelbar von Gott selbst, hat er die höchsten Offenbarungen über die Stellung des Menschen zu Gott, zu seinem Nächsten und zu sich selbst gegeben. Das C h r i st e n t u m verbreitete sich, wenn auch zunächst langsam, so doch in vielen verschiedenen Gegenden. Die Über-

8. Alte Geschichte - S. 9

1886 - Berlin : Hofmann
Erster Teil. Das Altertum. z Die Geschichte des Altertums umfaßt wiederum drei einzelne Gebiete, welche der Zeit nach aufeinander folgen, wenngleich sie sich nicht durch bestimmte Jahre abgrenzen. Es sind: I. Die Geschichte der Ägypter und der Völker Asiens. Ii. Die Geschichte der Griechen. Iii. Die Geschichte der Römer. I. Die Ägypter und die Völker Asiens. § 1. Die Ägypter. Das älteste Volk, das eine Kultur besaß, waren die Ägypter. Sie bewohnten die Niederungen des Nil. Dieser Fluß übte durch seine Eigentümlichkeit (regelmäßige Überschwemmungen) den größten Einfluß auf das Leben des Volkes. Die Hauptbeschäftigung desselben war der Ackerbau, der hier, wie allerorts, die Grundlage höherer Gesittung wurde. Die Wissenschaften, welche dem praktischen Leben dienen (Mathematik, Astronomie, Baukunde, Medizin), erreichten hier einen hohen Grad der Ausbildung. Große Bauten, die den Jahrhunderten getrotzt haben (Pyramiden, Obelisken re.), Wasserarbeiten, wie die Ausgrabung des Sees Mö-ris, die Herstellung des Papieres (Papyrusstaude), künstlicher Gewebe, die Erfindung der Lautschrift (Übergang von der Bilderschrift, den Hieroglyphen, zu der hieratischen und demotischen), das alles bezeugt, daß die Ägypter einen hohen Grad von Betriebsamkeit und Erfindsamkeit besaßen. Ihre Religion war, wie die

9. Alte Geschichte - S. 15

1886 - Berlin : Hofmann
§ 5. A. Die Inder. 15 Makkabäer, das Buch Judith und auch die vortreffliche Sammlung weltweiser Sprüche, das Buch Jesus Sirach.) — Eine allgemeinere und tiefere Kenntnis der hebräischen Sprache giebt es im Abendlande erst seit der Reformationszeit (Renchlin). Viel trug zur Würdigung der Litteratur der deutsche Dichter Herder („Geist der hebräischen Poesie") bei. Repetition: Semiten, a) Assyrien und Babylonien. Euphrat und Tigris. Chaldäer in Babylon; darauf die Assyrer, die Ninive gründen. Großes assyrisches Reich, fällt durch Nabopalassar 600 v. Chr. Neu-babylonisches Reich, dessen große Ausdehnung unter Nebnkadnezar. Großartige Bauten. Das Reich erliegt 538 dem Perser Cyrus. — Bedeutung der Chaldäer an den asiatischen Höfen (Sternkunde, Maße und Gewichte, Keilschrift). d) Phönizier. Betriebsames Handelsvolk. Weitreichende Beziehungen — Mittelmeer, Ozean, England, ja Ostsee; andererseits Indien. — Im Verkehr mit anderen Nationen treulos. — Hauptstädte: Tyrus und Sidon. Handelsartikel: Zinn, Bernstein, Glas, Purpur rc. c) Juden. Unter Abraham nach Kanaan. Jakob führt sie aus demselben. Joseph in Ägypten. Moses führt das Volk über die Sinai-Halbinsel nach Palästina zurück, ca. 1300 v. Chr. Eroberung desselben (Josua). Die Richter in Israel; letzter: Samuel. Könige 1070—970: Saul, David, Salomo. Teilung des Reiches in Israel und Juda. Israel von Assyrien 722, Juda von Babylon zerstört 586. Babylonische Gefangenschaft (568—538). Juden unter wechselnder Herrschaft der Perser, Alexanders des Großen, der Ptolemäer und der Selenciden, endlich der Römer. 63 v. Chr. — Messiasglaube. — Litteratur: Altes Testament (historisch, poetisch, prophetisch). Die Arier. § 5. A. Die Inder. Die bisher besprochenen Völker, mit Ausnahme der Ägypter, gehörten der semitischen Rasse an. Die folgenden werden der in Sprache, Sitte und Anschauungen ganz verschiedenen indogermanischen oder arischen Rasse beigezählt. Dieselbe hatte ihren Ursitz in dem Quellgebiete des Amu-Darja (Oxus), wo die Hochlandsgebiete Vorder- und Hinterasiens zusammentreffen. Von hier aus breiteten sich die Arier im Laufe früher Jahrtausende allmählich nach Westen, Süden und Südosten aus. In Europa sind die einzelnen arischen Stämme Träger der höchsten Bildung geworden, welche die Menschheit bisher kennt. Die Hauptzweige der arischen Rasse in Europa sind: Griechen, Römer, Germanen, Romanen, Slaven. Sie alle zeigen ihre gemeinsame Abstammung

10. Alte Geschichte - S. 17

1886 - Berlin : Hofmann
§ 6. B. Die Baktrer, Meder, Perser. 17 während er etwa um die Zeit von Christi Geburt ans Indien selbst verdrängt wurde. Sowohl in der Baukuust als in der Litteratur haben die Inder Erhebliches geleistet. Ihre Tempelbauteu, teils in Grotten wie zu Ellora und auf Elephaute, teils über der Erde (Pagoden), erregen noch heute das Erstaunen des Beschauers. Das Sanskrit, in welchem die heiligen Bücher, Vedas, der Inder geschrieben sind, ist der älteste Zweig der indogermanischen Sprachen und heute, obgleich lauge tot, von höchster Bedeutung für die Sprachwissenschaft. Aus der Litteratur der Inder ist außer den beiden obeugeuanuteu Heldengedichten und den Veden auch für uns noch sehr interessant das nicht lange nach Christi Geburt entstandene Drama Saknntala des Kalidasa (übersetzt von E. Meier), in welchem ein sinniger Mürchenstoff, von dem Zauberringe der Sakuntala, behandelt wird. § 6. B. Die Baktrer, Meder, Perser. Die Arier breiteten sich aus ihren ursprünglichen Wohnsitzen auch über die beiden benachbarten Hochländer Iran und Turan aus. Auf der Greuze beider gründete der sagenhafte Dshemsid (griechisch Achämenes) das Reich Baktrien. Die Religion der Baktrer, deren Anschauungen der ursprünglichen arischen wohl am nächsten stehen, erhielt ihre Ausbildung durch Zarathustra (Zoroaster) ca. 1250 v. Chr. Zwei feindliche Kräfte beherrschen 1250 des Menschen Leben und die Natur, das Gute und das Böse, das Licht und die Finsternis, das Leben und der Tod. Beide liegen in beständigem Kampfe miteinander. Or muzd (Ahuramafda), der gute Geist, will dem Menschen wohl und sendet jedem einen Genius (Ferver), der ihn unterstützt in dem Widerstreit gegen die bösen Geister (daewa), deren Herr Ahriman, der Gott der Finsternis, ist. Von dem Nordwesten des iranischen Hochlandes ging das große Reich der Meder aus. Unter tapferen und bedeutenden Königen (Deiokes, der die Hauptstadt Ekbatana gründete, Phraortes, Kyaxares) wurden demselben alle umliegenden Gebiete (Persien, Armenien, Assyrien, Vorderasien bis zum Halys) einverleibt. Der letzte Mederkönig ist Astyages, unter welchem sich die Perser, ein kraftvoller, unverdorbener Volksstamm, angeführt von dem großen Cyms, empörten (558 v. Chr.). 55g Cyrus, aus dem edlen Geschlechte der Achämeniden (Sage Wychgram, Lehrbuch der Geschichte. I. 2
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